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Konzerthalle in Astana

Die kasachische Hauptstadt Astana, eine neue Brücke zwischen Europa und Asien, befindet sich im rasanten Wandel. Der Bau der neuen Konzerthalle gehört zu den emblematischsten Projekten ihrer Transformation.  

Der italienische Architekt Manfredi Nicoletti gewann die internationale Ausschreibung und bekam den Auftrag für den Bau der 54.000 m2 großen Konzerthalle, die zwischen dem Präsidentenpalast und dem Parlamentsgebäude Kasachstans liegt und im Dezember 2009 offiziell eingeweiht wurde. Der beeindruckende Innenausbau wurde teilweise mit American black cherry (Kirsche) ausgeführt. 

Das Bauwerk sollte eine „Blume in der Steppe“ darstellen, und tatsächlich erinnert es an Blütenblätter. Die wie eine Blütenkrone geformte Außenhülle besteht aus einer Reihe von gegeneinander versetzten, sich teils überlappenden, kurvig abfallenden Mauern aus Beton mit von innen blau gefärbten Glasscheiben. Diese Form bietet einen vor den extremen Witterungsbedingungen Kasachstans geschützten Innenraum. 

Das Gebäude beherbergt einen der größten und beeindruckendsten Konzertsäle für klassische Musik der Welt. Die 3.500 Sitzplätze sind blockweise terrassenförmig um die zentral gelegene Bühne angeordnet („Weinbergsystem“). Neben dem Hauptsaal beherbergt das Gebäude noch zwei kleinere, flexibel als Kino, Vortrags- oder Kammermusiksaal einsetzbare Räume mit 200 beziehungsweise 400 Sitzplätzen, sowie Restaurants, Geschäfte, Bars und eine 25 Meter hohe Eingangshalle, die sich über 3.000 m ² erstreckt. 

Einer der zentralen Punkte des Projektkonzepts war die Schaffung eines großen öffentlichen Raumes für die Bürger von Astana, eine ganzjährig nutzbare „Piazza“ im Inneren. Diese ist innen wie außen vollständig mit American black cherry (Kirsche) verkleidet. Der beeindruckende große Konzertsaal selbst weist die Form einer „Dombra“, eines typischen kasachischen Saiteninstruments, auf und ist um die zentrale Achse des Gebäudes herum „aufgehängt“.

Der große Konzertsaal wird geschmückt von einer abgehängten Decke, die mit Paneelen aus American black cherry (Kirsche) verkleidet ist. Die zweistufige Deckenform bildet einen Hohlraum über dem Orchesterpodium und wird auch „schwarzes Loch“ genannt, weil sie akustische Reflexionen absorbiert. Ein computergesteuertes System beweglicher akustischer Vorhänge erlaubt zusätzlich eine kontrollierte Steuerung der Akustik.

American cherry (Kirsche) und US-Laubhölzer sind ausgewiesen ökologische Rohstoffe, wie die von der US-Bundesregierung alle zehn Jahre durchgeführten Bundeswaldinventuren zeigen. Zwischen 2007 und 2012 haben sich die Laubholzbestände auf dem Stamm in den US-Laubwäldern von fünf auf 11.4 Milliarden m3 mehr als verdoppelt. Die starke Ausweitung der Holzvorräte vollzog sich in einer Zeit wachsender internationaler und US-Nachfrage nach Holz und zeugt von der auf Nachhaltigkeit angelegten forstwirtschaftlichen Praxis. Holz bietet perfekte akustische und ästhetische Eigenschaften für Konzerthallen und Auditorien. American black cherry (Kirsche) besticht nicht nur durch seine guten akustischen Eigenschaften und seine Schönheit, sondern ist auch widerstandsfähig, fäuleresistent, gut zu verarbeiten, biegsam und berechenbar.

Nicoletti befindet sich mit seiner Wahl dieses begehrten Holzes in guter Gesellschaft. American black cherry (Kirsche) wird in ganz Europa häufig verwendet, vor allem in bekannten Bauten wie der Zentrale der Santander Gruppe in Madrid von Kevin Roche, John Dinkeloo & Associates, dem General-Archiv von Navarra in Pamplona von Rafael Moneo und dem Auditorium in Rom von Renzo Piano.

Architekten: Manfredi Nicoletti und Luca Nicoletti 
Holzart: American cherry (Kirsche)
Bild: Studio Nicoletti Associati