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Au Pain Doré

Das in Montreal ansässige Architektenbüro Nature Humane bekam den Auftrag, der Bäckereikette „Au Pain Doré“ zu einem komplett neuen, zeitgemäßen Look zu verhelfen.

Diese komplett neu gestaltete Bäckerei im Stadtteil „Côte-des-Neiges“ von Montreal liegt im Erdgeschoss eines dreistöckigen Gebäudes. Das Design von ‘Au pain doré‘ wurde nach dem beliebten Muster der für Deutschland typischen Bäckerei mit Café konzipiert, in der frische Backwaren und qualitativ hochwertiger Kaffee angeboten werden, wobei hier dem Barista eine zentrale Rolle zukommt. Das Interieur wurde komplett neu gestaltet. Im hinteren Bereich entstand ein Anbau, so dass der Laden eine Gesamtfläche von 140 Quadratmetern einnimmt. 

Um den eher schmalen, linearen Raum der Bäckerei dynamischer zu gestalten, fügten die Architekten eine Deckenkonstruktion mit Holzprofilen aus American tulipwood (Tulpenbaum) ein. "Die Inspiration für die Raumgestaltung dieses Projekts bezogen wir aus dem Gitterwerk von geflochtenen Weidenbrotkörben“, erklärt der für das Projekt verantwortliche Architekt Stéphane Rasselet. „Schon beim Betreten der Bäckerei entsteht durch die willkürliche Anordnung der Gitterelemente ein dynamischer Eindruck." Dafür wurde an der Decke eine Holzrahmenkonstruktion angebracht, an der in regelmäßigen Abständen Profilbretter aus tulipwood (Tulpenbaum) befestigt wurden, so dass ein Gitterwerk entstand. In den Lücken des Gitters wurde die Beleuchtung und die Belüftung installiert. Die cremig-weißen Farbtöne vom tulipwood (Tulpenbaum) heben sich stark ab von der schwarzen Decke darüber. Das Holzgitter wird an den Wänden weitergeführt und geht schließlich in die Regale für Brot und Gebäck über. Auch die Theken und Bänke sind aus tulipwood (Tulpenbaum) gearbeitet. „Wir suchten nach einer Holzart mit interessanter Maserung sowie verschiedenen Farben und Farbschattierungen für dieses Projekt. Die Holzart sollte sich abheben von den anderen im Projekt verwendeten monochromatischen Materialien (schwarzgemalter Stahl, weiße Kacheln, grauer Bodenbelag) und sich gleichzeitig in den zeitgemäßen Designstil einfügen.”

Aus tulipwood (Tulpenbaum) sind auch die Regale, Tischplatten und die Verkleidung der langen Bedientheke gearbeitet, die im Hauptraum über die volle Länge einer Wand läuft. Glasvitrinen in der Theke und Regale im hinteren Zubereitungsbereich dienen der Auslage der Backwaren. Bei der Verkleidung aus tulipwood (Tulpenbaum) rund um die Bedientheke wurden statt glatter Paneele Profilbretter in Stülpschalung angebracht, so dass Schattenfugen entstehen, die die dynamische Anmutung des Raumes verstärken. Der Bereich für den Barista ist im vorderen Teil, wo auch Barbestuhlung an der Glasfront des Geschäfts mit Blick auf die Straße steht. Der Tresen im hinteren Bereich schließt sich im schrägen Winkel an den vorderen Teil an, um die Bewegung hinein in die Backstube anzudeuten. Er ist zurückgesetzt, um Platz für Sitzbänke an der gegenüberliegenden Wand zu schaffen.

Neben der Bedientheke wurde eine Verkleidung aus tulipwood (Tulpenbaum) hochgezogen, um die Sicht auf die dahinterliegende Küche zu verdecken. Versteckt in einem schwarzen Kubus sind die Sanitärräume untergebracht. Der schwarze Kubus zieht sich bis hoch an die Decke und unterbricht die hölzerne Gitterkonstruktion, so dass er den Verkaufsraum vom Sitzbereich trennt. 

Tische und Stühle stehen im hinteren Ladenbereich, wo raumhohe Fenster Ausblick auf eine kleine Terrasse gewähren. Spots und nackte Glühbirnen hängen als Beleuchtung von der Decke über der Bedientheke und im Sitzbereich über den Tischen. Die Tischplatten und Sitzbänke aus creme-weißem tulipwood (Tulpenbaum) kontrastieren mit den Regalstützen aus schwarzem Stahl. Der Architekt wählte eine Urethanbeschichtung mit 35 Prozent Glanzlack. Diese transparente Oberflächenbehandlung, so erklärt der Architekt, erhält den natürlichen Look, die Farbe und Maserung des Holzes, und macht es haltbarer, damit es den Anforderungen einer Bäckerei in Bezug auf Nutzung und Pflege gewachsen ist. 

„Wir hatten schon bei anderen Projekten mit tulipwood (Tulpenbaum) gearbeitet, aber noch nie mit dieser Verarbeitungsweise”, kommentiert der Architekt Stéphane Rasselet. „Wir haben daraus beispielsweise Möbel bauen lassen, aber ungehobelt und ungebeizt für einen warmen, rustikalen Look. Für diese Bäckerei fanden wir das natürliche Spiel der Farbtöne des Holzes besonders reizvoll. Mit tulipwood (Tulpenbaum) möchten wir auch gerne bei künftigen Projekten wieder arbeiten.”

Architekten: Nature Humaine
Holzart: American tulipwood (Tulpenbaum)
Bild: Adrien Williams