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Holz an erster stelle

Das Argument der Umweltfreundlichkeit von Holz besticht – wir verschreiben uns der Aufgabe, dies zu kommunizieren.

Es ist an der Zeit, dass die Holzbranche jetzt einen Schritt macht, um die bestehenden Verhältnisse zu verändern. Die Erfahrung hat uns gelehrt, dass viele Architekten und Designer es schon begriffen haben. Sie setzten sehr gerne Holz ein und wollen nachhaltiges Design schaffen, so dass ihnen die Entscheidung leicht fällt. Ich glaube fest daran, dass die Holzbranche und die Designer zusammen daran arbeiten müssen, um Politiker und Verbraucher davon zu überzeugen, dass Holznutzung das Richtige ist, wenn wir hervorragenden Umweltschutz leisten wollen.

Der Möbeldesigner und -hersteller Ben Fowler von Fowler & co gibt seine Ansichten über Designer wieder, die eine breitere Palette von Hartholzarten in ihrer Praxis verwenden.

Weltweit gibt es riesige Waldvorkommen, die sich üppig regenerieren und unterhalb ihres Potentials genutzt werden. Die US-Laubwaldbestände sind ein hervorragendes Beispiel hierfür. Allein die Laubwälder in den USA bedecken eine Fläche so groß wie Frankreich, Spanien und das Vereinigte Königreich zusammen. In den vergangenen 50 Jahren hat sich der Baumbestand auf dem Stamm in den Laubwäldern verdoppelt, und jedes Jahr wächst weit mehr nach, als geerntet wird. Wälder dieser Größenordnung können sich sehr schnell regenerieren.

Wir haben genau berechnet, dass es weniger als zwei Sekunden dauert, bis die 13 m3 US-Laubholz nachgewachsen sind, die zur Herstellung aller zehn Designobjekte des Projekts The Wish List (wörtlich: „Die Wunschliste“) geerntet werden mussten.

Es dauert auch nur funf Minuten, bis die 140 m3 Holz nachgewachsen sind, die für die Brettsperrholzplatten aus tulipwood (Tulpenbaum) zur Herstellung der begehbaren Skulptur The Smile (wörtlich: „Unzählige Treppen“) geerntet wurden, die 2016 vor der Chelsea College of Arts in London.

 

 

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The Smile, entworfen von Alison Brooks Architects für das London Design Festival im Jahr 2016.

Beide Projekte zeigen auch, wie gering die Umweltauswirkungen der Holzverarbeitung im Vergleich zu anderen Werkstoffen sind. Das liegt daran, dass die meisten Holzverarbeiter heutzutage den Holzverschnitt recyceln – entweder zu anderen Produkten weiterverarbeiten oder als Biomasse verwenden, meist anstelle von fossilen Brennstoffen. Diese „Klimakompensation“ erklärt, warum die im Rahmen des Projekts The Wish List von der Architektin Alison Brooks und dem Designer Felix de Pass entworfenen Hocker aus American cherry (Kirsche) tatsächlich eine neutrale CO2-Bilanz aufweisen. Der kleine Ledersitz für die mit Xenia Mosley für Richard und Ab Rogers entworfene Leiter aus red oak (Rot-Eiche) machte dagegen schon die Hälfte des CO2-Fußabdrucks des ganzen Projekts aus. Die positive CO2-Bilanz bei der Herstellung bezieht dabei noch nicht einmal die Kohlenstoffspeicherung in den Holzprodukten selbst während ihrer Nutzungsdauer in die Berechnung mit ein.

Je länger also die Nutzungsdauer eines Holzgegenstands, umso länger bleibt der Kohlenstoff gespeichert – ein weiteres gewichtiges Argument für mehr Holznutzung, insbesondere wenn qualitativ hochwertige, haltbare Hölzer in Verbindung mit zeitlosem Design verwendet werden können.