• The conversation plinth by IKD design team
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Der ‘Conversation Plinth’ belebt auf der Design-Ausstellung Exhibit Columbus (Indiana) die Debatte über BSP aus Laubholz

Das Designerstudio IKD hat sein erstes Werk mit Brettsperrholz aus Laubholz (Engl.: hardwood Cross Laminated Timber, HCLT) in den USA anlässlich der Ausstellung Exhibit Columbus 2017 gezeigt. Es stand während der Ausstellung und bis Ende November auf dem Hauptplatz von Columbus im US-Bundesstaat Indiana, befeuerte Debatten und veränderte das Stadtbild. Der ‘Conversation Plinth’ (zu Deutsch: “Konversations-Sockel”) wurde mit dem Miller Prize ausgezeichnet. Mit diesem Preis zu Ehren der beiden Kunst-, Design und Architektur-Mäzene J. Irwin Miller und Xenia S. Miller wird deren Streben fortgesetzt, Columbus zur besten Stadtgemeinde seiner Größenordnung zu machen.

Mit dem ‘Conversation Plinth‘ soll die Gemeinde Columbus geehrt und gleichzeitig den ehemaligen Revolutionären der Designwelt wie J. Irwin Miller Tribut gezollt werden, der die kleine 46.000 Einwohner Stadt nachhaltig veränderte. Die Installation wurde inspiriert von der „Konversations-Grube“ im Wohnzimmer der Millers, sowie von Plinthen in emblematischen Gebäuden rundherum wie der Bibliothek ‘Cleo Rogers Memorial Library’, der Kirche ‘First Christian Church’ von Eliel Saarinen und der Skulptur ‘Large Arch’ von Henry Moore. Die Installation umgibt die Skulptur von Moore mit großen, unterschiedlich hohen Holzplattformen und bietet den Passanten Anreize, ihren Blickwinkel auf die Stadt zu verändern, auch bei nächtlicher Beleuchtung. Der ‘Conversation Plinth‘ verändert den Platz auf dem das Werk steht, spiegelt die innovative Kraft dieser historischen Stadt und bietet der Gemeinde einen Ort der Zusammenkunft und des Gedankenaustausches über die Design-Tradition in Columbus. 

Brettsperrholz (BSP) aus Nadelholz wird in den USA zwar bereits kommerziell genutzt, BSP aus Laubholz aber noch nicht. Für ihre Pionierarbeit mit diesem Werkstoff in den USA bekam IKD 2017 von der US-Waldbehörde (United States Forest Service) Innovationsförderung, um ihn für den Einsatz am Bau zu entwickeln und die Zertifizierung für die Serienproduktion zu erlangen. IKD hat unter der Führung von Yugon Kim und Tomomi Itakura das BSP aus einer Mischung verschiedener Laubholzarten hergestellt, wobei in diesem Projekt US-Laubholzqualitäten der untersten Kategorie (‚grade 3 common‘) verwendet wurden.

BSP aus Laubholz hat zahlreiche Vorteile gegenüber BSP aus Nadelholz, darunter bessere mechanische Eigenschaften, geringeren Materialeinsatz, höhere Feuerfestigkeit und ein hochwertigeres Erscheinungsbild wo immer das Material sichtbar ist, wie die Installation The Smile („Das Lächeln“) auf dem Londoner Design Festival 2016 demonstrierte. Dies in Zusammenarbeit von Alison Brooks Architects, ARUP und dem AHEC (American Hardwood Export Council) erstellte Werk war die erste tragende Struktur, die je mit Paneelen aus Laubholz-BSP in industrieller Größenordnung gebaut wurde. Auch ein Jahr danach erhält dieses Werk immer noch Auszeichnungen aufgrund der Innovation. Die Installation ‘Conversation Plinth‘ zeigt ebenfalls, wie BSP aus Laubholz genutzt werden kann, beleuchtet sein Potential als Impulsgeber für eine Erneuerung der Holzindustrie. Laubholz ist das wichtigste kommerziell genutzte pflanzliche Erzeugnis im US-Bundesstaat Indiana, aber über 55 Prozent des verarbeiteten Holzes sind nur von geringem Wert. Dieses Projekt führt vor, wie Teile des in Indiana geernteten und derzeit für geringwertige Produkte verwendeten Holzes zur höherwertigen Nutzung als BSP eingesetzt werden können. Die Installation zeigt, dass durch Upcycling aus minderwertigem Eichen-, Ahorn- oder auch Eschenholz der unteren US-Klassifizierung (wie ‘grade 3 common‘) hochwertiges Laubholz-BSP erzeugt und in gewerblichen Projekten eingesetzt werden kann. 

Dieses inspirierende Projekt soll letztlich die Holzbranche revolutionieren, indem die Tauglichkeit, der Wert und die Vorteile von Laubholz-BSP für Indiana und den mittleren Westen der USA aufgezeigt werden. IKD hofft auf dieses Projekt als Impulsgeber für die Ausweitung und Diversifizierung der Laubholzvermarktung, wodurch die Wälder eine Wertsteigerung erführen, Arbeitsplätze in der Forstwirtschaft und in der Holzverarbeitung entstünden sowie die forstwirtschaftliche Praxis verbessert würde, was Waldbrände vermeiden und die Biodiversität verbessern helfen könnte.