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Unübertreffliche Position

The Smile (wörtlich: „Das Lächeln“) war ein urbaner Pavillon, den wir für das Londoner Design Festival 2016 geschaffen haben. Entworfen hat ihn die preisgekrönte Architektin Alison Brooks, gebaut wurde er von Arup. Dabei wurden einige der größten jemals verbauten Brettsperrholzplatten (BSP; Englisch: CLT) aus tulipwood (Tulpenbaum) verwendet.

The Smile ist nicht einfach nur eine kreative Installation, sondern etwas viel Größeres. The Smile ist der Höhepunkt unserer Bemühungen für den Nachweis, dass Laubhölzer sich als statisch tragende Elemente eignen. Wenn wir jetzt auf den Erfolg der Installation zurückschauen, sind wir uns mehr denn je der vielen Chancen für Laubhölzer bewusst, insbesondere für Holzwerkstoffe aus Laubholz, die sich jetzt und in Zukunft eröffnen.

BSP verbreitet sich weltweit rasch als Baustoff im Hochbau, wurde bisher aber ausschließlich aus Nadelholz hergestellt. The Smile hat dem Laubholz im Bereich Bautechnik die Türen geöffnet. Ins Rampenlicht rückt auch American tulipwood (Tulpenbaum): Es ist eine üppig vorhandene Ressource, leicht und fest zugleich – perfekt, um Pionierarbeit für BSP aus Laubholz zu leisten.

Mit dieser einzigartigen Laubholzart experimentieren wir schon seit dem Projekt des Sclera-Pavillons, den wir 2008 mit David Adjaye schufen, gefolgt von The Endless Stair (wörtlich: „Unzählige Treppen“), ein BSP-Projekt für das Londoner Design Festival, entworfen von den Architekten von dRMM zusammen mit dem Ingenieur Arup.

Wir hatten so viel aus The Endless Stair gelernt, dass wir diesmal BSP aus Laubholz in Massenfertigung produzieren lassen konnten. Während die Platten für The Endless Stair noch als Prototypen für das Projekt in einer Art maßgeschneiderter Handarbeit angefertigt werden mussten, wurden die Platten für The Smile von der deutschen Firma Züblin in ihren industriellen Fertigungsanlagen für BSP aus Nadelholz hergestellt.

Anlässlich unserer Konferenz in Kopenhagen letzten Monat haben wir unter dem Motto „Die Zukunft des amerikanischen Laubholzes“ in einer Reihe von ausführlichen Seminaren mit Experten auf dem Podium über Laubhölzer im Bauwesen diskutiert. Andrew Lawrence, der beim Bau von The Smile führende Ingenieur von Arup, sagte den Zuhörern über tulipwood (Tulpenbaum): „Es hat eine geringe Dichte, ist dabei aber sehr fest – und trotzdem weich genug, um mit tausenden gewindeschneidenden Schrauben verschraubt zu werden, die für den Bau von The Smile notwendig waren.” 

Für BSP aus tulipwood (Tulpenbaum) sprechen zwei Dinge: Erstens ist es eine weit verbreitete Art, die natürlicher Weise einen großen Teil der US-Laubwälder ausmacht. Und zweitens wird für BSP Holz der niedrigsten Güteklasse verwendet – Sortierungen, die nicht mehr für den Möbelbau exportiert werden, und deshalb nur einen begrenzten Markt hätten. BSP aus tulipwood (Tulpenbaum) lässt uns das Holz in der umweltfreundlichsten Art und Weise nutzen, mit maximalem Ausnutzungsgrad des gewachsenen und geernteten Holzes. 

Wichtig an The Smile ist nicht nur, dass das Projekt eine Demonstration der Nutzung von BSP aus Laubholz ist und dabei zeigt, wie spannend und schön ein Bau mit BSP aus Laubholz sein kann. The Smile reizt die Leistungsfähigkeit der Elemente bis zum Äußersten aus.

Andrew Lawrence fasste dies treffend zusammen: „Tulipwood (Tulpenbaum) nimmt eine unübertreffliche Position („Sweet Spot“) ein.” Wenn wir nun über die Zukunft amerikanischer Laubhölzer nachdenken, sollten wir also den Bausektor als spannende neue Chance in die Überlegungen miteinbeziehen.